Pegida, Flüchtlinge, Politik, Gesellschaft – Gedanken zur Situation

Manchmal ist mir dieses Thema selber zu umfassend. Es gibt Berichte von unterschiedlichen Seiten und Medien. Sich hier mit Argumentativ auseinanderzusetzen sollte nicht einfach sein, auch wenn es dies machmal scheint. Das sind also ein paar Anregungen zu diesem Thema:

Ich finde es schade, dass Dresden nun eine weiteren Jahrestag hat, an den unterschiedlichste Gruppen teils mit Gewalt auf die Straße gehen werden. Das ist keine Aufwertung für die Stadt.

Pegida ist für mich eine schwer einzuschätzende Gruppe von Mensch mit unterschiedlichsten Motivationen, Zielen, Vorgehensweisen etc. Die Hetze und Drohungen lehnen sicherlich viele Anhänger ab. Pegida kann man weder als Rechtsextremisten noch als besorgte Bürger beschreiben. Durch Zufall bin ich durch Mathematik Videos auf dem Kanal von Herrn Josef Raddy aufmerksam geworden. Er hat im Januar Videos veröffentlicht, in denen er die Ziele von Pegida untersucht. Ich bin mit ihm zwar nicht einer Meinung, aber die Videos haben mir geholfen Pegida besser einzuschätzen.

Eine These von Pegida ist immer: Lügenpresse oder Medien sind gleichgeschaltet. Sicherlich ist es so, dass viele Medien ihre Infos von Nachrichtenagenturen bekommen und auch Verflechtungen mit Unternehmen haben, um sich zu finanzieren. Aber ich denke unsere Medienlandschaft ist breit und ausländische Medien machen sie noch breiter. Keiner wird hier gezwungen die Meinung zu übernehmen, sondern sollte sich immer selber eine kritische Meinung auch mit dem Umgang mit den Medien machen. Außerdem finde ich es wichtig, dass es öffentlich-rechtliche Medien gibt, die nicht nur Nachrichten senden, die höhere Einschaltquoten bringen, sondern ein relativ breites Feld abdecken. Dennoch denke ich, dass ARD und ZDF sich verändern müssen, effizienter werden müssen, etwas für die Jugend machen müssen und Meinungen von unterschiedlichsten Gruppen in der Gesellschaft darstellen sollten. Ich habe die Talk-Show mit Günther Jauch von letzten Samstag gesehen und fand es gut, dass hierzu auch der AFD Politiker aus Thüringen eingeladen wurde, um eine gegenteilige Meinung zu haben. Dennoch ist es nicht passend von „gleichgeschaltet“ zu sprechen, da dies die Rhetorik aus der NS-Zeit ist und nicht nur den „Medieneinheitsbrei“ meint sondern eine Gleichschaltung in allen Bereichen der Gesellschaft (Politik, Arbeit, Kultur, Kunst, Jugend…).

Wer noch mehr über die Hintergründe, Zusammensetzung und politische Orientierung von Pegida wissen will, kann sich die Studie von Prof. Dr. Werner J. Patzelt durchlesen.

Besonders wichtig sollte bei diesem ganzen Thema, die Problemorientierung sein. Es kommen nun mal täglich tausende Flüchtlinge nach Deutschland, die unsere Hilfe brauchen. Dies allein schon aus humanitärer Sicht und Mitmenschlichkeit. Ich halte nichts von Transitzonen, welche den Stau von Anträgen von den Behörden an die Grenze verlagern würden. Auch Obergrenzen sind nicht umsetzbar. Man kann zum Beispiel dem 10.0001 Menschen im Monat das Recht auf Asyl nicht verweigern. Außerdem wo wird diese Zahl festgelegt, erst bei Beantragung oder schon bei der Einreise. Nein, Menschen denen es in ihrer aktuellen Situation sehr schlecht geht und die vor Krieg fliehen, lassen sich nicht aufhalten. Eine Einteilung der Flüchtlinge halte ich auch für problematisch. Der Begriffe Wirtschaftsflüchtlinge ist eher was für den Stammtisch. Menschen haben meist nicht nur wirtschaftliche Gründe aus denen sie sich auf solch lange und komplizierte Wege begeben. Jeder Mensch sollte das gleiche, faire Recht auf Asyl bekommen, wie es im Grundgesetz steht.

Ziel muss eine bessere Entwicklungshilfe sein. Man sollte die Nachbarstaaten von Syrien bei der Aufnahme von Flüchtlingen unterstützen. Entwicklungshilfe ist dabei meist langfristig. Solche Lösungen bringen uns nicht schnell aus der aktuellen Situation. Die angestrebte Verteilung in Europa, ist zwar sinnvoll. Leider dauert es durch viele Einsprüche und Verfahren lange bis ein solcher Prozess in Gang kommt.

Kurzfristige Lösungen sehe ich wenige. Am sinnvollsten ist es gemeinsam zusammenzuhalten und eine Integration von Flüchtlingen zu versuchen. Die Politik muss Handlungskonzepte entwickeln um den Zustrom zu verringern.

Herz statt Hetze!, Mithelfen statt auf die Politik zu schimpfen!

Jonas

P.S. Dies waren einige ausgewählte Gedanken, die ich einfach mal loswerden wollte. Ich hoffe, dass alle Kommentare sachlich bleiben können und in der gesamten Diskussion keine Vorurteile geschürt werden.